Nicola Förg

das leben ist doch ein ponyhof

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Die Schriftstellerin

Preisträgerin. Einen Literaturpreis? Geschenkt! Nicola Förg gewinnt Tierschutzpreise. Sie bekam vom bayerischen Tierschutzbund 2012 den „Bayerischen Tierschutz Zamperl“ – für die Bücher, die immer auch aufklären über Tierisches. Und im Januar 2015 gab es nun vom bayerischen Jagdverband einen Sonderpreis – quasi fürs Lebenswerk und 2016 gleich nochmals den 1. Preis. Das freut „unbandig“ und „ganz narrisch“, weil solche Anerkennung, sich auf die engagierte Tierseite im Münchner Merkur bezieht und die Krimis. Im Krimi „Mordsviecher“ geht es um Animal Hoarding, das krankhafte Tiersammeln. Es ging auch um Daunen und das Leiden der Tiere, die beim Lebendrupf fast zu Tode gerupft werden fürs warme Kissen oder die Daunenjacke. In „Platzhirsch“ attackiert sie jene, die am liebsten tierfreie Wälder hätten, die Wald vor Wild rein ökonomisch definieren.  2016 ist der Krimi „Das Stille Gift“ einer, der sehr nachdenklich stimmt. Es geht um Toxine im Essen,  es geht um ein rätselhaftes Sterben der Rinder, es geht um Glyphosat und um eine kritische Auseinandersetzung mit Biogasanlagen – viel Sprengstoff, heiß diskutiert!

Anthologien. Die letzten Jahre hat die Autorin an zahllosen Anthos aller renommierter Verlage (Droemer, Rowohlt, Piper, Ars Vivendi etc.) Kurzgeschichten beigetragen. 2014 im Herbst erschien u.a. „Der alte Grieche“, eine Sammlung von kriminellen Kurzgeschichten, die mit einem Augenzwinkern geschrieben sind. Weil das Leben sonst so gar nicht fair ist und Gott einen sehr schrägen Humor zu haben scheint, erlaubt sich die Autorin, dem Schicksal ins Handwerk zu pfuschen. Sterben tun die, die es nicht besser verdient haben…

Vier Fragen nach 23 Jahren, nach 25 Krimis, 3 Romanen und nach circa 2 Millionen verkaufter Bücher…

Wer hat nun den Allgäu Krimi erfunden?

Erfunden würde ich nicht sagen. Das Rad kann man nicht neu erfinden, es gab in Deutschland längst die hoch geschätzten Eifelkrimis. „Schussfahrt“ war aber definitiv der erste Krimi, der im Allgäu spielt. Damals war die Idee, im Allgäu einen Krimi zu schreiben, exotisch. Regionalverlage, denen ich das Manuskript angeboten hatte, sagten: Schreibens doch lieber Heimatgstanzl. Schussfahrt war also eine Initialzündung. Heute, wo jede Gemeinde mit mehr als 500 Einwohnern ein eigenes Ermittlerteam hat, mutet das schon komisch an.“

Es sind oft sperrige Themen?

Ja, das stimmt. Es ist nicht der Mainstream, wo man auch in Krimis gerne zu dem greift, was Auflage verspricht: Missbrauch, Serienmörder, Banken, politische Korruption. Ich schreibe nicht immer das Bequeme, nicht immer das Lustige. Meine Themen sind fast immer Umweltschutz- und Tierschutzthemen, das ist USP, sei es die Rückkehr der Wölfe, sei es die Zukunft unserer Almen oder der Wahnsinn von Silvesterfeuerwerken. Wir selber leben sehr ländlich, mit vielen Tieren, machen selber Heu, haben einen Wald. Auch ich habe natürlich den Motorsägen Schein, die Lizenz zum Fällen…Und Tiere sind unsere Passion, sie sind wahrhaftig, manipulieren dich nicht, sind anrührend, klug und unvergleichlich witzig. Sie sind einfach Teil unseres Lebens.

Dafür ist alles sehr detailliert und wasserdicht recherchiert?

Ja, unbedingt! Ich habe Tierärzte, Amtstierärzte, Jäger und Biologen. Und da bin ich immer auch noch Journalistin. Alles, was die Fakten betrifft, sei es über die die Welpen-Mafia, über Wölfe, den Einsatz von Glyphosat oder wie Biogasanlagen funktionieren, ist immer wasserdicht recherchiert – weit hinaus über Google und Wikipedia, in dem ich mit sehr guten Fachleuten spreche und ich habe über die Jahre auch ein Netzwerk an Menschen aufgebaut, die mir Auskunft geben. Bei kritischen Themen bewegt man sich oft auf dünnem Eis und es gibt nichts Schlimmeres als durch halbherzige Recherche angreifbar zu sein.

Ist es nicht schön, dass das Interesse der Gesellschaft für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit wächst?

Ich begrüße das, bin aber ein Stück weit auch gesellschaftspessimistisch. Bienen theoretisch zu retten, ist nett, ein Begehren zu unterzeichnen leicht. Die urbane Bevölkerung ist weit weg von der Landwirtschaft, zwischen Erzeugern und Konsumenten liegen Abgründe. Und so sehr man theoretisch weiß, was zu tun wäre, siegt realiter im Supermarkt dann doch Geiz ist Geil. Auch unübersichtliche Tierwohllabel sind sinnlos, solange der Verbrauer auf etwas Billigeres ausweichen kann. Und die Lösung ist es nicht, dass ein akademischer Zirkel nun Veganer wird. Wir brauchen die Landwirte als Landschaftspfleger, wir brauchen Beweidung für die Artenvielfalt, wir brauchen extensive Bewirtschaftung! Betonung auf extensiv! Wir dürfen Fleisch essen und Käse, aber in Maßen und so, dass es Tieren gut geht und die Erzeuger noch mit Würde in den Spiegel sehen können und die Ressourcen für die nächsten Generationen überleben! Wenn Bio drauf steht und das Bio aus China kommt, hat das für mich einen sehr schalen Geschmack!

PRESSESTIMMEN

Förg in Hochform. Ein spannend inszenierter Krimi mit politischer Brisanz, eigensinnigem Personal und ungeahnten Wendungen, der in einem Finale im Karwendel gipfelt“ Münchner Merkur, März 2016 zum „Stillen Gift“